Gemeindevoranschlag 2015

Prüfbericht

 

 

Bericht über die öffentliche Sitzung des Gemeinderates der Marktgemeinde Riedau vom 12. März 2015 erstellt von Ernst Sperl als Auszug aus der Sitzungsvorbereitung (Amtsvortrag) und den Tonaufnahmen der Gemeinderatssitzung

 

Die Sitzungsvorbereitung (Amtsvortrag)

Der Prüfbericht der Bezirkshauptmannschaft Schärding

 

Die Behandlung im Gemeinderat  

Kenntnisnahme ohne Diskussion

 

Änderungshistorie:

12.03.2015 Erstversion

 

 

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Impressum und Rückfragen

 

 

 

 

 

Prüfungsbericht zum VA 2015

der Marktgemeinde Riedau

 

Im Sinne des Erlasses vom 6.11.2014 (Erstellung der Voranschläge für das Finanzjahr 2015) wurde der Voranschlagsentwurf zur Vorprüfung vorgelegt und von uns überprüft. Unsere Vorschläge anlässlich dieser Vorprüfung wurden von der Gemeinde umgesetzt.

Die Gemeinde wurde von uns zuletzt 2013 einer Gebarungseinschau unterzogen. Das Controlling ist noch nicht gänzlich abgeschlossen.

Anlässlich der verspäteten Beschlussfassung im Gemeinderat weisen wir darauf hin, dass gemäß § 76 Oö. GemO 1990 bzw. § 15 Oö. GemHKRO der Bürgermeister den Entwurf des VA für das kommende Finanzjahr dem Gemeinderat so zeitgerecht vorzulegen hat, dass dieser noch vor dem Beginn des Finanzjahres beraten und beschlossen werden kann.

 

Ordentlicher Haushalt

 

Wirtschaftliche Situation

 

Der ordentliche Haushalt wurde bei Einnahmen von 3.592.100 Euro und Ausgaben von 3.722.200 Euro mit einem Fehlbetrag von 130.100 Euro veranschlagt. Das Budgetdefizit sollte sich damit im Vergleich zum VA 2014 um 87.200 Euro verringern.

 

Entwicklung der wesentlichen Zahlen im Vergleich zum Voranschlag 2014

 

2014

2015

+    günstiger

- ungünstiger

Ordentliches Haushaltsergebnis

- 217.300

- 130.100

+ 87.200

Einnahmen

 

 

 

Ertragsanteile (KZ11)

1.535.200

1.587.100

+ 51.900

Finanzzuweisung § 21 FAG

0

0

0

Strukturhilfe

0

0

0

Gemeindeabgaben (U920)

807.500

811.800

+   4.300

Benützungsgebühren (KZ12)

576.700

575.000

-   1.700

Einnahmen aus Leistungen (KZ 13)

158.500

154.000

-   4.500

Ausgaben

 

 

 

Personalausgaben inkl. Pensionen *

838.400

827.300

+ 11.100

Gebrauchs- u. Verbrauchsgüter *

184.700

190.100

-   5.400

Verwaltungs- u. Betriebsaufwand *

346.400

329.200

+ 17.200

Nettoaufwand Schuldendienst *

87.900

78.600

+   9.300

Sozialhilfeverbandsumlage

514.200

506.900

+   7.300

Krankenanstaltenbeitrag abzgl. Rückzlg.

358.900

354.900

+   4.900

 

 

 

 

Aufwand VS ² (ohne Gastschulbeiträge)

77.500

81.200

-   3.700

Aufwand HS ² (ohne Gastschulbeiträge)

178.000

188.400

- 10.400

bezahlte Gastschulbeiträge (VS, HS)

13.400

9.800

+   3.600

vereinnahmte Gastschulbeiträge (VS, HS)

84.100

72.000

- 12.100

Nettoaufwand Kindergarten ² (ohne Teilabschnitt 2407 und Gastbeiträge)

98.300

112.700

- 14.400

Nettoaufwand Freibad ²

90.400

87.500

+   2.900

 

 

 

 

Liquiditätszuschuss Gemeinde-KG

---

---

---

 

* .... lt. Nachweis (Beilage zum VA)

²......Nettoaufwand = Ausgaben abzüglich Einnahmen inkl. Investitionen; ohne Darlehensannuitäten, Mieten für KG, Rücklagenbewegungen und Leasing für Immobilien.

Die in Bezug auf Finanzkraft gut positionierte Gemeinde (2013 OÖ-Rang 103) konnte zuletzt 2005 einen Haushaltsausgleich erzielen. Wir merken neuerlich an, dass angesichts der nach wie vor hohen Leasingverpflichtungen (Vertrag endet 2021) sowie der hohen betrieblichen Abgänge eine deutlichere Haushaltskonsolidierung derzeit nicht in Sicht ist, zumal das veranschlagte Defizit bei Wegfall der einmaligen Grundstückserlöse von 80.000 Euro (abzüglich der Zuführungen an den ao. H.) höher ausfallen würde.

Rigorose Einsparungsmaßnahmen - wir verweisen zB auf das ua. Potenzial bei den Instandhaltungsmaßnahmen - werden daher unausweichlich sein.

 

Verwendung von zweckgebundenen Einnahmen

 

Einnahmen

IB

AB

Gesamt

Zuführungen

ao. H.

Zuführungen

Rücklage

Investitionen       o. H.

Verbleib       o. H.

Straßen

15.000

11.000

26.000

26.000

0

0

0

Wasser

10.000

6.000

16.000

0

8.000

8.000

0

Kanal

16.000

12.000

28.000

0

22.000

6.000

0

Gesamt

41.000

29.000

70.000

26.000

30.000

14.000

0

 

Die zweckgebundenen Einnahmen werden zur Gänze für ordentliche und ao. Investitionen zweckgewidmet verwendet bzw. einer zweckbestimmten Rücklage zugeführt.

 

Zuführungen an den ao. Haushalt

 

Zuführungen an den ao. H. aus allgemeinen Mitteln des o. H. sind iHv 41.800 Euro vorgesehen und dürfen lt. Zusage des zuständigen Referenten in dieser Höhe aus dem Grundstückserlös von 80.000 Euro für ao. Zwecke herangezogen werden.

 

Investitionen

 

Das veranschlagte Investitionsvolumen (= Netto-Belastung) beziffert sich 2015 lt. nachstehender Darstellung auf 5.000 Euro und entspricht damit dem zulässigen Maximalrahmen:

 

VASt.

Investition

Betrag

Gegenverrechenbare Einnahmen

Genehmigung IKD

1/010/042

Amtsausstattung

600

0

---

1/815/043

Betriebsausstattung Park-u. Spielplatz

2.000

0

---

1/816/050

Straßenbeleuchtung

1.000

0

---

1/831/043

Betriebsausstattung

1.400

0

---

1/850/004

WVA - Leitungsbau

8.000

8.000 Anschl.-Geb.

---

1/851/004

ABA - Investitionen

6.000

6.000 Anschl.-Geb.

---

 

Das veranschlagte Investitionsvolumen hat sich damit von 16.800 Euro lt. VA 2014 um 2.200 Euro auf 19.000 Euro erhöht. Gemessen an den o. Gesamteinnahmen entspricht das einer Quote von rd. 0,53 %.

 

Instandhaltungsmaßnahmen

 

Die veranschlagten Instandhaltungsaufwendungen (Netto-Belastung) beziffern sich auf 140.500 Euro, d. s. rd. 3,9 % der o. Einnahmen, und bewegen sich damit zwar sehr deutlich unter dem 5-Jährigen Schnitt (rd. 185.000 Euro), aber im bezirksweiten Vergleich nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Eine sukzessive Zurücknahme der Instandhaltungsmaßnahmen ist im Sinne der anzustrebenden Konsolidierung unumgänglich.

Gegenüber dem VA 2014 wird sich der Aufwand um annähernd 15.000 Euro verringern.

 

 

 

Freiwillige Ausgaben

 

Lt. der dem Voranschlag beigefügten Liste wird der vorgegebenen Rahmen für freiwillige Ausgaben ohne Sachzwang (max. 18 Euro je Einwohner) auch 2015 wieder knapp unterschritten werden.

Auch die Kreditansätze für die Repräsentations- und Verfügungsmittel unterschreiten 2015 wieder den gesetzlich zulässigen Höchstrahmen.

 

Rücklagen

 

Der Rücklagenbestand ändert sich wie folgt:

 

Rücklage

Bestand

Beginn 2015

Bestand

Ende 2015

Wasser

26.700

34.700

Kanal

40.800

62.800

Gesamtsumme:

67.500

97.500

 

Der veranschlagte Zugang beträgt somit 30.000 Euro, wobei im Rücklagennachwies der Zugang aus den Aufschließungsbeiträgen versehentlich nicht dargestellt wurde und daher ergänzt werden musste.

 

Fremdfinanzierungen

 

Schuldenart

Schuldenstand                             Ende 2015

Schuldendienst - mehr als 50 % aus allgemeinen Deckungsmitteln

181.900

Schuldendienst für Einrichtungen mit jährlichen Einn. von mind. 50 % der Ausgaben

1.164.200

Schulden für andere Gebietskörperschaften (dzt. nicht belastend)

43.100

Schulden je Einwohner (Ende 2015)

~ 699

 

Neuaufnahmen von Darlehen sind 2015 nicht vorgesehen.

Der voraussichtliche Netto-Schuldendienst der Marktgemeinde beträgt knapp 78.000 Euro und sollte damit um rd. 9.000 Euro unter dem Belastungsniveau lt. VA 2014 liegen. Der Anteil an den butgetierten Einnahmen beträgt rd. 2,2 %.

Bei Hinzurechnung der anteiligen RHV - Annuitäten von rd. 101.000 Euro erhöht sich die Schuldendienstbelastung bzw. der Fremdfinanzierungsanteil auf rd. 179.000 Euro bzw. knapp 5 % der Einnahmen des o. H. sowie unter Berücksichtigung auch der ua. Leasingraten auf ca. 278.000 Euro bzw. 7,7 %.

 

Die im Schuldennachweis angeführten Zinssätze wären dem tatsächlich verrechneten Niveau anzupassen.

 

Leasing

 

Der Marktgemeinde erwachsen aus Leasingverpflichtungen durch die Sanierung und Erweiterung der Volks- und Hauptschule Ratenzahlungen iHv von rd. 99.000 Euro. Wenngleich sich diese alljährlich geringfügig reduzieren, erstreckt sich diese budgetäre Belastung in ähnlich hohem Umfang noch bis 2021. 

 

Haftungen

 

Die voraussichtlichen Haftungen der Gemeinde betragen mit Ende 2015 rd. 1,889 Mio. Euro und entfallen ausschließlich auf Darlehen des Reinhalteverbandes. Die Bestände wären auf Basis der voraussichtlich zu leistenden Annuitäten zu aktualisieren.

 

Personalaufwendungen

 

Die veranschlagten Personalaufwendungen (inkl. Pensionsbeiträge) beziffern sich auf 827.000 Euro - d. s. ca. 23 % der ordentlichen Jahreseinnahmen - und sollten gegenüber dem VA 2014 um ca. 11.000 Euro sinken.

 

Öffentliche Einrichtungen - Gebührenhaushalt

 

Nachstehende Betriebsergebnisse können 2015 im Vergleich zum VA 2014 erwartet werden:

 

Bereich

2014

2015

Überschuss

Abgang

Überschuss

Abgang

Schulausspeisung

 

23.400

 

20.900

Kindergarten (Verein)

 

98.300

 

112.700

Abfallbeseitigung

3.800

 

100

 

Wasserversorgung

 

  49.100

 

46.200

Abwasserentsorgung

81.300

 

98.800

 

Freibad

 

90.400

 

87.500

 

Der Gesamtsaldo (- 168.400 Euro) sollte sich gegenüber jenem lt. VA 2014 (- 176.100 Euro) somit nur relativ geringfügig verbessern.

Hinsichtlich der Gebührengestaltung werden die aufsichtsbehördlichen Vorgaben erfüllt.

 

Feuerwehraufwand

 

Für die laufenden Aufwendungen der Feuerwehr sind netto lediglich 7,40 Euro je Einwohner veranschlagt. Der Aufwand liegt damit deutlich unter dem bezirksweiten Durchschnitt.

 


 

Außerordentlicher Haushalt

 

Der ao. Haushalt wurde bei Einnahmen von 340.000 Euro und Ausgaben von 359.000 Euro mit einem Gesamt-Fehlbetrag von 19.900 Euro festgesetzt:

 

Vorhaben

geplante Einnahmen

geplante Ausgaben

Fördermittel gesichert

Abgang 2015

Ankauf Kindergartengebäude

0

114.600

BZ u. LZ - 2016/17

114.600

Errichtung einer Krabbelstube

11.800

 34.400

BZ u. LZ - 2016

  22.600

Kreisverkehr Ottenedt

0

   4.600

 

    4.600

 

Der Fehlbetrag beim Vorhaben "Ankauf Kindergartengebäude“ wird vorläufig durch einen Zwischenkredit bedeckt.

Die Finanzierung sämtlicher Vorhaben ist gesichert.

 

Maastricht-Ergebnis

 

Lt. VA-Querschnitt/Kennziffer 95 errechnet sich aus dem VA 2015 ein Maastricht-Ergebnis (Finanzierungssaldo) von - 87.700 Euro.

 


 

Mittelfristiger Finanzplan

 

Die negativen Budgetspitzen für den Zeitraum 2015 bis 2019 prognostizieren mit durchschnittlichen Negativwerten in der Größenordnung von - 180.000 Euro nach wie vor keine nachhaltige Verbesserung der finanziellen Entwicklung.  Nachdem die mittelfristigen Einnahmen äußerst vorsichtig angesetzt wurden, kann in der Regel jedoch ein positiveres Ergebnis erwartet werden. Ein rigoroser Sparkurs wird allerdings unumgänglich sein

Der Mittelfristige Investitionsplan erfasst korrekterweise lediglich Vorhaben mit einer gesicherten Finanzierung.

 


 

Dienstpostenplan

 

Der dem Voranschlag beigefügte Dienstpostenplan entspricht der letztmalig aufsichtsbehördlich genehmigten Fassung vom 28.7.2014 (IKD(Gem)-210307/46-2014-Rer.

 

Feststellungen zur Ordnungsmäßigkeit

 

Kontierungshinweise

 

VASt.

 

richtige VA-Post

1 u. 2/2110 u. 212

Ausgaben u. Einnahmen Nachmittagsbetreuung

   UA 232

2/840/800

Veräußerung Grundstück

PGr. 001

 

Schlussbemerkung

 

Der Gemeinde-Voranschlag 2015, der Mittelfristige Finanzplan 2015 - 2019 sowie die Hebesätze der Gemeindesteuern für das Jahr 2015 werden unter Hinwies auf die angeführten Feststellungen zur Kenntnis genommen.