Petition Gemeindeförderung

 

 

Bericht über die öffentliche Sitzung des Gemeinderates der Marktgemeinde Riedau vom 8. November 2018 erstellt von Ernst Sperl als Auszug aus der Sitzungsvorbereitung und dem vorläufigen Gemeinderatsprotokoll.

 

 

TOP. 2.) Behandlung einer Petition betreffend Evaluierung der Gemeindefinanzierung-Neu

 

 

Der Amtsvortrag:

http://riedau.info/gr20181108top02.pdf

 

 

Dazu gibt der Bürgermeister folgende Erklärung ab:
Die Petition der SPÖ der Marktgemeinde Riedau ist für eine vorzeitige Evaluierung der Richtlinien für der Gemeindefinanzierung-Neu. Wir haben nun knapp ein Jahr mit der Gemeindefinanzierung-Neu Erfahrungen sammeln können, die seit 1.1. gilt. Bei vielen Gesprächen mit anderen Bürgermeistern hat sich herausgestellt, dass es einen dringenden Handlungsbedarf für eine Evaluierung gibt. Der Bürgermeister gibt dazu einige Beispiele für die Finanzierung für Schulneubau, Feuerwehr usw. Es betrifft finanzstarke und finanzschwache Gemeinden. Es gibt also nach oben aber auch nach unten Handlungsbedarf. Die Landesregierung sagt derzeit, sie machen derzeit noch keine Evaluierung, obwohl sie dringend notwendig wäre, weil diese nicht in zwei Monaten abgeschlossen ist. Bei einer Bürgermeisterbesprechung wurde gesagt, wir möchten den Druck auf das Land ein wenig erhöhen und ihnen schreiben, dass eine Änderung notwendig ist. Ansonsten bleiben einige Gemeinden auf der Strecke und es wirkt sich schlecht auf die Bevölkerung aus. Wir stehen zur Gemeindefinanzierung-Neu, weil es ein gutes Instrument ist. Es ist transparent und jeder weiß wie viel er bekommt. Aber die Evaluierung soll nicht erst in zwei Jahren stattfinden, sondern sie muss sofort angegangen werden. Deshalb wird diese Petition oberösterreichweit eingebracht. Er ersucht die Gemeinderatsmitglieder dieser Petition zuzustimmen.


GV. Windhager:

er will einige Korrekturen anbringen. Am 5. November hat die OÖ. Landesregierung eine Sitzung abgehalten, unter anderem wurde diese Angelegenheit behandelt. Damals, als die Gemeindefinanzierung-Neu beschlossen wurde, hat die gesamte Regierung gesagt, wir machen eine Evaluierung, spätestens in zwei oder drei Jahren nach der Einführung. Wenn ich ein neues System einführe, dann schaue ich es mir ein-zwei Jahre an und dann weiß man, an welchen „Schrauben man drehen muss“. Es wurde von Anfang an gesagt, dass die Gemeindefinanzierung-neu ein „lernendes System“ ist. Man braucht ganzheitliche Erfahrungswerte. Rückmeldungen und Erfahrungswerte der Gemeinden sind erwünscht und nach zwei Jahren soll das Ganze wieder angeschaut werden.

Zu den angesprochenen Themen der Härteausgleichsgemeinden wurde bereits etwas gemacht, er bringt einen diesbezüglichen Text zur Kenntnis. Für den Bereich Feuerwehr gab es bereits eine Anhebung auf € 16,-. Er nennt weitere Summen, welche ebenfalls in der Landtagssitzung angehoben wurden. Vor vier Tagen erfolgte also bereits eine kleine Anpassung durch den Landtag, für die große Anpassung wird noch geschaut, was ist notwendig? Verwunderlich ist dabei, Frau Landesrat Gerstorfer hat dieser diesem Beschluss auch zugestimmt. Für die ärgsten Härtefälle haben sich alle Fraktionen am Montag geeinigt und einen Beschluss gefasst. Er glaubt, es ist nicht noch notwendig, weil das System noch in der Lernphase ist. Er findet es nicht sinnvoll und wird dem Antrag nicht zustimmen.
 

GR. Schärfl:

finanzstarke Gemeinden: 20 % Förderung, 80 % selbst ansparen, unter € 100.000,-- müssen sie alles selbst ansparen. Wie ist es bei finanzschwachen Gemeinden?
Bgm. Schabetsberger: maximal 20 % Eigenleistung und maximal 80 % Förderung. Es gibt auch eine Grenze.

Er gibt zur Wortmeldung von GV. Windhager dann folgende Erklärung ab:
Es ist richtig, am 5.11.2018 gab es einen Beschluss, aber das war nur ein kleiner Teil davon. Es ist ein lernendes System und das heißt aber auch, ich muss immer wieder etwas machen. Es war ausgemacht, die Gemeindefinanzierung-Neu soll bis 2021 flächendeckend umgesetzt werden. Tatsache ist aber, dass die Prüfer die Vorgaben für 2018 schon alle rigoros jetzt angewendet haben, obwohl sie es nicht hätten tun sollen, müssen oder dürfen! Dadurch ist ein riesiger Härtefall eingetreten, welcher nicht bereinigt ist. Der Beschluss am Montag ist nur aufgrund des Druckes der Bürgermeister aller Fraktionen zustande gekommen. Alle Bürgermeister sind mit dem System nicht zufrieden, solange nicht sinnvoll reformiert ist. Die Erhöhung von 14,- auf 16,- Euro bei der Feuerwehr ist noch zu wenig, es gehört eine andere Lösung gesucht. Wir wollen den Druck noch erhöhen. Derzeit blockiert LR Hiegelsberger, weil er sieht, dass er dazu Geld hergeben muss. Die derzeitigen Finanzströme sind auch nicht ganz so wie sie sein sollten. Hr. Bgm. Hingsamer ist auch dafür, dass schnellstmöglich etwas verändert wird. Der Präsident des Gemeindebundes sieht sehr wohl was bei den Gemeinden los ist. Es muss von den Gemeinden selbst der Druck kommen, weil dann erkennen sie, die Gemeinderäte stehen hinter den Bürgermeistern. Er bittet um Zustimmung, denn die Petition fällt nicht negativ auf die Gemeinde zurück. Für Riedau gibt es derzeit keinen großen Handlungsbedarf. Er sieht es als Solidarität für die anderen Gemeinden.
 

Vizebgm. Ruhmanseder: welche Gemeinde im Bezirk hat diese Petition bereits beschlossen?
Bgm. Schabetsberger: das kann ich nicht sagen, denn das Schreiben ist erst vor einer Woche herausgekommen, aber es wird laufend bei den Gemeinderatssitzungen eingebracht. Er betont nochmals, die Gemeindefinanzierung-Neu ist ein gutes Instrument, man muss nur sehen, wo es noch „hapert“.

Vizebgm. Ruhmanseder: ich bin kein Freund von Petitionen.
Bgm. Schabetsberger: wenn ich weiß, dass es in einem System Fehler gibt, dann muss ich gleich etwas ändern und darf nicht warten.
 

GR. Desch: ich habe großes Vertrauen in die OÖ. Landesregierung, da brauche ich keine SPÖ-Pedition.
Bgm. Schabetsberger: dies wird auch von ÖVP- und FPÖ-Mitgliedern so beschlossen. Es steht nun SPÖ drauf, weil ich es eingebracht habe. Es ist keine parteipolitische Sache. Das Land spart sich mit dem Zuwarten 45 Mio Euro. Es weiß niemand, dass wir eine Umlage an das Land zahlen, die Landesumlage. In Oberösterreich müssen alle Gemeinden an das Land 270 Mio Euro zahlen und über die Gemeindefinanzierung-Neu kommt das teilweise an die Gemeinden wieder zurück. Die Landesregierung gibt aber derzeit nur 230 Mio Euro zurück. Sie sparen sich im Jahr 40 Mio. Euro, die wir Gemeinden finanzieren. Das wissen die Leute nicht. Sie sehen nur, dass wir Geld vom Land bekommen, aber das wir es selbst finanzieren, sehen sie nicht. Im Rechnungsabschluss könnt ihr euch dann anschauen, was wir nach Linz zahlen und was wir zurückbekommen.
GR. Desch gibt zu bedenken, dass das Land auch Schulden zurückzuzahlen hat, welche über Jahrzehnte angewachsen sind.
Bgm. Schabetsberger: aber das müssen nicht wir Gemeinden machen. Der Vorsitzende stellt den Antrag, dass die Petition wie bekanntgegeben genehmigt wird. Er lässt mittels Handzeichen abstimmen.

 


Beschluss:

 

8 JA-Stimmen von Bgm. Schabetsberger, GR. Egger, GR. Ramaseder, GR. Eichinger, GR. Schärfl, GR. Krupa, GR. Knoblechner und GR. Rosenberger
 

10 Stimmenthaltungen von GR. Ebner, GR. Trilsam, GR. Klugsberger, GR. Dick, GR. Hargaßner, GR. Payrleitner, GR. Humer, GV. Heinzl, GR. Uray, Vizebgm. Ruhmanseder,
 

7 NEIN-Stimmen von GR. Tallier, GV. Mitter Klaus, GV. Windhager, Vizebgm. Schmidseder, GR. Kopfberger, GR. DI Mitter, GR. Desch
 

 

Der Antrag ist somit abgelehnt.

 

Änderungshistorie:

11.11.2018 Erstversion

27.11.2018 Diskussion und Abstimmungsdetails

 

 

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