Bauausschuss 

 

 

Bericht über die öffentliche Sitzung des Gemeinderates der Marktgemeinde Riedau vom 19. September 2019 erstellt von Ernst Sperl als Auszug aus dem Protokoll Bauausschuss und den Tonaufnahmen der Gemeinderatssitzung

 

Bericht aus dem Bauausschuss 18. Juni 2019 durch Obmann Franz Arthofer

 

TOP 1.) Vorstellung DI Peter Oberlechner und Berichterstattung über aktuelle Projekte in Riedau

 

Das Büro Oberlechner betreut die Marktgemeinde schon seit Jahrzehnten bei der Planung und Ausführungsüberwachung des Kanal- und Wassernetzes. Herr DI Oberlechner stellt die aktuellen Projekte vor: 

 

 

Siedlungserweiterung in Schwabenbach (8 Parzellen). 

 

•       Der Kanal wird aufgrund dieser Erweiterung ausgeweitet. Schmutzwasser wird abgeleitet in Verbandssammler und von dort aus weitergeleitet. Oberflächen- und Regenwässer werden extra gesammelt und retentiert. Im Bereich Schwabenbach haben wir eine Trennkanalisation. Wasserversorgung wird auch gebaut. 

•       Bei der Wasserversorgung selbst ist die Marktgemeinde Riedau gut aufgestellt, sie wird alle 5 Jahre technisch überprüft.

•       Die Oberflächenwässer stellen ebenfalls kein Problem dar. 

•       Es wurde auch in Auftrag gegeben alle Hydranten die nicht funktionieren oder nur eingeschränkt verwendbar sind zu melden bzw. zu kennzeichnen - ist bereits fertig

•       Derzeit ist das Projekt Schwabenbach auf Schiene und bei der Wasserrechtsbehörde zur Überprüfung eingereicht. 

 

 

Entwässerung der Oberflächenwässer bei GR Christian Dick (Wildhag)

 

•       Es haben sich größere Probleme ergeben. Die Baugründe sollten an die bestehende Mischwasserkanalisation angeschlossen werden, wo bereits in den 80er Jahren Mängel festgestellt wurden. Man hat damals schon festgestellt, dass das Kanalsystem Abschnittsweise nicht ausreicht, zumindest rechnerisch. Daraufhin wurden einzelne Gebiete umgezogen und auf andere Kanalsysteme umgeleitet. Dadurch konnte man das Problem einigermaßen in den Griff bekommen. Aber dadurch, dass im Laufe der Jahre sowohl die Versiegelung als auch die Starkregenereignisse zugenommen haben und wenn wir jetzt durch die Erweiterung den Kanal ausbauen, müssen andere, größere Parameter für die Starkregenereignisse herangezogen werden. Somit ist es derzeit aufgrund der Berechnungen nicht möglich 3 weitere Parzellen an das Kanalnetz anzuhängen. Es wäre auch seitens der Behörde nicht genehmigungsfähig. Es wären zu teure Maßnahmen nötig, damit eine Projekteinreichung bzw. eine Kanalentlastung überhaupt möglich wäre. 

•       Das Problem der Kanalüberlastung betrifft in Riedau 5 Bereiche. Das betrifft viele Gemeinden die alte Kanäle mit Mischwassersystem haben. Diese wurde für die heutigen Starkregenereignisse nicht geplant und gebaut.

 

Humer Günther:

Ist beim Kanal in Wildhag das Umspannwerk auch dabei?

 

DI Oberlechner: Das Gebiet ist in Wildhag bei den ÖBB Häusern und dort ist die Kanalisation, wie schon gesagt, bereits seit den 80er Jahren überlastet. Erst ab Grundstück 681 können die Wässer, für die damaligen Berechnungen, wieder ungehindert abfließen. Wird die, laut Flächenwidmungsplan, vorgesehene Fläche noch zusätzlich angehängt, dann wäre der Kanal komplett überlastet.  Eine mögliche Lösung (nur rein theoretisch), wäre dass man den Kanal umbaut in eine vollkommen andere Richtung, ihn vor der Bahn abfängt und einen Begleitkanal baut, wo man ihn dann einmünden könnte, bis zu dem Bereich wo er nicht mehr überlastet ist. Dabei ist aber auch zu berücksichtigen, dass das ganze Siedlungsgebiet Schwaben ebenfalls, welches auch am

Mischwasserkanalsystem hängt, auch zum Retentionsbecken beim Sportplatz fließt. Von dort aus, wird es dann weiter abgeleitet nach Zell. 

 

 

Könnte das durch die Sanierungsmaßnahmen gelöst werden, bzw. auf wie vielen Jahren wird die Lebenserhaltung der Sanierungsmaßnahmen geschätzt?

 

DI Oberlechner: Nein, da geht es nur darum, dass der Kanal schon sehr alt ist. Die Erhaltungsdauer eines Kanals wird auf ungefähr 50 Jahre geschätzt. Das bedeutet, die Kanäle die in den 60er Jahren gebaut wurden, die sind am Ende. Durch die Sanierungsmaßnahme (das kommt darauf an welche man dann wählt, bzw. welche notwendig sind), wird die Lebenserhaltungsdauer auf weitere 50 Jahre geschätzt. 

 

Ernst Sperl: 

Wäre es auch möglich, dass ein Teil des bereits bestehenden Mischwassersystems zurückgebaut wird auf Trennsystem, außer natürlich in den Bereichen, wo es nicht möglich ist?

 

DI Oberlechner: Technisch ist es mit Sicherheit möglich, jedoch käme das den Neubau einer ganzen Kanalisation gleich und die Kosten wären auch bei dieser Variante immens. 

 

 

Wäre es möglich einen Teil des Mischwassersystems in ein anderes Retentionsbecken abfließen zu lassen damit es danach wieder verzögert in den Mischwasserkanal einfließen kann?

 

DI Oberlechner: Ist zwar eher unüblich aber möglich, jedoch setzt das auch die richtige Funktionalität der einzelnen Retention voraus. Die Grundeigentümer verwenden nämlich diese anders. Die stellen einen Schacht zur Verfügung und dieser wird dann zur Bewässerung des Gartens verwendet. Es wird sowieso von Haus aus viel zu viel Retentionsvolumen für den Endzweck geschaffen. Die dezentralen Retentionsbecken werden eher weniger.

 

 

Christian Dick:

Wenn das schon in den 80er Jahren bekannt war, warum wurden dann keine Maßnahmen gesetzt, bzw. warum wurde das nicht bereits vor der Flächenumwidmung abgeklärt, weil ich hab bereits jetzt schon potentielle Käufer für die Grundstücke?

 

Antwort von Bürgermeister Schabetsberger:

Wir wussten zwar vor der Umwidmung, dass es eng wird, aber wir wussten nicht, dass es gar nicht mehr möglich ist.

Zusätzliche Antwort von DI Oberlechner: Normalerweise, denkt sich jeder bei so wenigen Parzellen, das geht sich schon aus, aber speziell bei diesem Fall, ist es eben leider so, dass gar nichts mehr geht. 

 

Obmann Arthofer:

Wo befinden sich noch Engstellen in unserem Kanalnetz:

 

Antwort vom Bürgermeister Schabetsberger: In Achleiten, aber da wird ja nicht mehr erweitert.

DI Oberlechner: Das kann ich auswendig nicht sagen. 

 

Der Obmann möchte, dass die weiteren schon bekannten Engstellen bis zur nächsten Bauauschusssitzung erhoben werden.

 

 

 

TOP. 2.) Durchsicht des Angebotes mit DI Oberlechner bezüglich Ingenieurleistungen Kanalsanierung (1. Abschnitte 800.000 Euro)

 

Bei diesem Angebot geht es speziell um die Sanierungsmaßnahmen der Schadensklassen 4 und 5, welche bereits im Gemeinderat mit 800.000 € veranschlagt worden sind. 

 

Der Obmann übergibt das Wort an Herrn DI Peter Oberlechner. Dieser zeigt mit Hilfe vom Beamer die einzelnen Stellen und die Zusammensetzung des Angebots. Es werden zonenübergreifend die Schäden der Zustandsklasse 5 ISYBAU bzw. 3 Land OÖ saniert, das sind ca. 62 Haltungen und ca. 39 Schächte. Zusätzlich werden ca. 15 undichte Haltungen die in diesem Gebiet sind mitgemacht (ca. 550.000 €). Die noch verbleibenden finanziellen Mittel sollen für die Schäden der Zustandsklasse 4(ISYBAU) bzw. die Zustandsklasse 2(Land OÖ) in der Zone 4 aufgewendet werden.  Insgesamt wird ein Hornorarangebot von 55.900,- € gestellt. 

 

 

Obmann Arthofer:

Kann man schon ungefähr sagen, wie viel Geld man als Förderung vom Land bekommt?

 

Antwort von DI Oberlechner: Nein, das ist ein Prozentsatz der sich jedes Jahr ändert und bei jeder Gemeinde unterschiedlich ist. Pauschal kann man sagen, wenn der Kanal älter als 40 Jahre ist, ist er förderfähig. 

 

 

 

TOP. 3.) Löschwasserbehälter Pomedt

 

Es gab bei der Gemeinde eine Besprechung, dass ein 50m³ großer Löschwasserbehälter in Pomedt ausreichen wird.

 

Es liegen 2 Angebote vor:

 

Schachtprofi: 10.165,- € netto Bauernfeind: 11.071,77 € netto jeweils begehbar

 

GR Christian Dick:

Es sollte mit Bauernfeind nochmals nachverhandelt werden.

 

Es wird darüber diskutiert, ob der Spielplatz in Pomedt, die richtige Stelle für den Löschwasserbehälter ist. Eine weitere Möglichkeit wäre auch das Grundstück beim Reiterhaus.

 

 

Beratungsergebnis

Die Stromleitungspläne sollen berücksichtigt werden. Der Obmann spricht sich für den Spielplatz aus, da der Behälter nur begehbar ist und beim Reiterhaus ein zumindest für den Winterdienst befahrbarer Weg darüber kommen sollte. Außerdem wäre es die zentralste Stelle.

Laut Bürgermeister ist Reiterhaus überhaupt noch nicht fix.

Im Gemeinderat wird bei der nächsten Sitzung darüber entschieden, ob der Spielplatz die richtige Stelle ist und welches Angebot letztendlich angenommen wird.

 

 

TOP. 4.) Urnengräber

 

Der Obmann gibt den Sachverhalt bekannt: Urnengräber sind beim Friedhof voll. Eine Lösung für dieses Problem wäre z.B. Baumbestattung. Der Gedanke dazu besteht darin, dass die Verstorbenen in dem Baum weiter leben. Rund um den Baum wären dann Granitsteine, wo die Urne beigesetzt wird. Es gibt sogar Gemeinden, wo die Granitsteine von der Gemeinde verkauft werden, weil sie wollen, dass alle gleich aussehen. Es werden dann nur noch die Namen eingraviert und eventuell noch ein Foto, je nachdem wie die Angehörigen es wollen. Diese Variante ist sowohl für die Nachkommen aber auch für die Gemeinde sehr kostengünstig und einfach instand zu halten.

 

Dieser Vorschlag gefällt einigen Bauausschussmitgliedern gut.

 

Eine weitere Möglichkeit wäre auch, dass man es so macht wie in Steyr. Hier werden die Urnen in der Wiese um den Baum vergraben.

 

Der Obmann hat auch mit dem Bestatter Walter Mayer gesprochen, dieser sagt, dass die Anfrage nach alternativer Beisetzung (Baumgräber) rasant ansteigt. Soviel er von Kollegen weiß wird diese Art der Bestattung sehr gut angenommen. Er würde die Möglichkeit einer Baumbestattung sehr begrüßen. Keine Gemeinde baut mehr neue Wandgräber, denn es besteht das Problem, dass wenn die Gräber aufgelassen werden weiß man nicht was man damit tun soll. Man kann sie zwar in ein offenes Grab geben, jedoch nur jeweils 4 Stück.

 

 

 

 

TOP. 5.) Allfälliges

 

 

Ernst Sperl:

Beim Billa kurz vor der Birkenallee wird der Gehweg mit dem Asphalt verbunden. Kurven schneiden wird dadurch noch mehr! 

 

Antwort vom Obmann:

Das wurde schon ausführlich diskutiert, auch im Gemeinderat. Es gibt auch schon einen Beschluss. 

  

Ernst Sperl:

Bei der letzten Sitzung der familienfreundlichen Gemeinde wurde über das Elterntaxi diskutiert. Es geht dabei darum, dass die Zufahrt zur Volksschule und Hauptschule nicht jedem erlaubt sein soll.

 

Die familienfreundliche Gemeinde hat beschlossen, dass das Land, der Elternverein und die Direktoren diskutieren sollen, welche Lösungen es gäbe. Die Gemeinde muss dann sagen, ob das dann auch so gemacht wird. Er möchte, dass der gesamte Bauausschuss zu dem Ergebnis dieser Beratung steht, egal was dort raus kommt. 

 

Eine Lösung wäre ein Halteverbot für Nichtanrainer. Man könnte auch vereinbaren, dass die Kinder ab der Kirche zu Fuß gehen müssen. 

 

 

Änderungshistorie:

21.09.2019 Erstversion

 

 

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