Wasserverluste

 

 

Bericht über die öffentliche Sitzung des Gemeinderates der Marktgemeinde Riedau vom 23. Jänner 2020 erstellt von Ernst Sperl als Auszug aus der Sitzungsvorbereitung, den Tonaufnahmen und dem vorläufigen Protokoll der Gemeinderatssitzung

 

 

 

TOP. 5a.) Beratung und Beschlussfassung bezüglich Ankauf einer Sicherheitskontrolle für Wasserverluste.

 

 

Die Sitzungsvorbereitung

 

13 Stunden vor der Gemeinderatssitzung erreichte die Grünen folgendes Mail:

 

Grüß dich, Bernhard,

es wird heute einen Dringlichkeitsantrag geben, bereits jetzt dazu die Unterlagen:

 

…….

ich habe euch einen Plan gemacht bezüglich der Messstellen und nochmals das Angebot dazugegeben.

Zur Erläuterung:

Grundsätzlich ist in den Messstationen nur EINE Fließrichtung, außer

Bei Messstation 4 Zell, dort gibt es zwei Fließrichtungen

 

MS 1 ist in der Ortschaft Berg

MS 2 Richtung Pomedt

MS3 bei der ÖBB, gegenüber ist Schwabenbach (dort haben wir bereits einen Schacht)

MS4 , dort haben wir bereits zwei Wasserzähler für „Wasseraustausch“ nach Zell;

MS 5 ist Richtung Taiskirchen

 

HB Bayrisch Habach

Vom Hochbehälter Bayrisch Habach bis MS1 könnten auch Wasserverluste sein, deshalb soll auch diese Strecke überprüfbar sein.

 

Mail-Beilagen:

Plan

Angebot (Fa Rittmeyer, EUR 31.590,20)

 

Vom seit September 2019 vorliegenden Angebot haben die Grünen erst am Tag vor der Gemeinderatssitzung erfahren. 

 

 

Von Ernst Sperl wurden am Tag nach der Budgetbesprechung (9.12.2019) Vortragsunterlagen vom Infotag Trinkwasser am Gemeindeamt vorgelegt und die bei der Budgetbesprechung vertretene Meinung begründet: 

 

Am Infotag-Trinkwasser wurde auch die von der Gemeinde Riedau beabsichtigte "Nachtmindestverbrauchsmessung" für Wasserversorgungen bis etwa 40.000 Einwohner vorgestellt. Zur Lecksuche wurde zum Beispiel die Stadt Salzburg in 4 Kontrollbezirke mit jeweils rund 120 km Netzlänge geteilt. Innerhalb eines Kontrollbezirkes wird mit stationären Geräuschloggern die Leckstelle eingegrenzt. Die Auslesung der Daten aus den Geräuschloggern erfolgt bei Bedarf im Vorbeifahren per Funk.

 

Die Gemeinde Riedau hat 2017 für 123.000 m³ Trinkwasser EUR 42.000 an die WDL bezahlt. Die im Budget vorgesehene Investition in Zähler um EUR 40.000 zur Verkleinerung der Kontrollbezirke ist daher zu hoch.    

 

Am Nachmittag vor der Gemeinderatssitzung 23.1.2020 wurden die Argumente am Gemeindeamt wiederholt.

 

Das Protokoll Gemeindevorstand 16.1.2020 - in dem der Dringlichkeitsantrag angekündigt war -  wurden den Grünen 4 Stunden vor der Gemeinderatssitzung zugestellt.

 

 

Die Behandlung im Gemeinderat

 

Der Bürgermeister:

Von der Landesregierung kam der Auftrag, bis November 2019 das Wasserleitungsnetz von einer Fachfirma auf Wasserverluste untersuchen zu lassen.

 

2019 wurden 25 Wasserschäden behoben. Der Nachtverbrauch pro Stunde ist damit von 9 m³ auf 3-4 m³ heruntergegangen. Mittlerweile liegen wir wieder bei 7-8 m³, das heißt, wir haben wieder Wasserverluste.

 

Ein m³ Wasserverlust pro Stunde macht aufs Jahr gerechnet EUR 2.970 aus.

 

Es wurde für dieses System kein weiteres Angebot eingeholt. Rittmeyer ist die Firma, mit der die WDL arbeitet. Die Auswertungen soll die WDL machen.

 

Inklusive Grabungsarbeiten usw. werden wir mit EUR 40.000 auskommen.

 

In der anschließenden Diskussion wird über die Wasserverluste debattiert. Der Bürgermeister erklärt den Abrechnungsmodus mit der WDL. Die Nachbargemeinden bemängeln natürlich immer unseren Wasserverlust, weil sie derzeit mitzahlen müssen. Mit dieser Zählermessung können wir grob eingrenzen wo ein Wasserverlust ist. Insgesamt werden fünf Stationen gemacht. Die WDL kann dann feststellen wo ein Leck auftritt und kann uns sofort verständigen. Zell möchte vielleicht auch das gleiche System anschaffen. Dadurch könnten wir vielleicht noch Preise nachverhandeln. Zu den einzelnen Stationen brauchen wir noch eine Stromleitung. Für den Übergabeschacht in Wildhag ist dies bereits geplant. 

 

Vizebgm. Desch: Grundsätzlich findet er es gut, aber in der Fraktionssitzung sind dazu Fragen aufgetaucht. Die wichtigste ist: Mehr Angebote, machen das andere auch?

 

Bgm. Schabetsberger: Da gibt es nicht viele andere Firmen, es gibt andere Systeme. Er berichtet von einem anderen System, wo die Wasserschieber abgehorcht werden können. Der Durchfluss des Wassers verursacht einen Lärmpegel. Langfristig ist es nicht so sinnvoll. Weil man kann es auch nicht bei allen Schiebern einbauen, wenn z.B. der Schieber bis oben geht. 

 

GR. Rosenberger: Wäre dieses System kostengünstiger?

Bgm. Schabetsberger: die WDL arbeitet mit dem System der Fa. Rittmeyer, deshalb wäre dies sinnvoll. 

 

Vizebgm. Desch: Wir bleiben bei der Fa. Rittmeyer? 

Bgm. Schabetsberger: Ja, wäre so geplant. 

 

Vizebgm. Desch: Was kosten die Arbeiten für den Strom?

Bgm. Schabetsberger: Das ist nicht so aufwendig, die Details sind noch nicht bekannt. 

 

GR. Dick stellt eine Frage zur Messstation in Habach. 

Amtsleiterin:  Der erste Zähler ist in Berg, beim Hochbehälter wird nur gemessen, damit wir eventuelle Wasserverluste zwischen Hochbehälter und Berg erkennen können. Das andere Habach hängt bei der Messstation Pomedt dran. 

 

GR. Rosenberger: Was sind die laufenden Kosten von diesem System?

Bgm. Schabetsberger: Die Auswertungsarbeit bei der WDL. Es wird zwischen  1.800,- und 2.000,- Euro liegen. Es kommt darauf an, wie oft er etwas tun muss. Wenn es zum Beispiel drei Monate nichts gibt, druckt er nur normale Listen aus. Er berichtet weiters von der jetzigen Suche bei einem Wasserverlust. 

 

GR. Humer findet es auch grundsätzlich gut, aber müssen wir dies heute beschließen? 

Bgm. Schabetsberger: Ja, weil wir müssen jetzt weiterarbeiten. Normalerweise wäre es schon im Vorstand zu beschließen gewesen, aber auf Wunsch von ein paar Vorstandsmitgliedern wurde es in den Gemeinderat gegeben. 

 

Bernhard Rosenberger kritisiert die Vorgangsweise. Es mag sein, dass es das beste System ist. Seit September ist bekannt, dass etwas geschehen muss. Dann geschieht lange nichts und dann ist es plötzlich ein Dringlichkeitsantrag. Es war nicht viel Zeit für die Unterlagen. Als Gemeinderat soll er danach aber trotzdem gerade stehen dafür dass er zugestimmt hat.

Er wird daher nicht zustimmen.

 

Vizebgm. Desch gibt erklärend bekannt, dass der Vorstand auf der hohen Anschaffungssumme das im Gemeinderat diskutieren wollte. 

 

Bgm. Schabetsberger betont, dass bereits bei der Budgetbesprechung darüber diskutiert wurde. Damals hat es geheißen, es wird im Vorstand beschlossen. Die Mehrheit im Vorstand sagte, sie wollen es im Gemeinderat beschließen. Es ist deswegen ein Dringlichkeitsantrag, weil die Einladung für den  Gemeinderat  bereits draußen war. 

 

Vizebgm. Desch: Die Schächte müssen auch wir setzen? Die Kontakte müssen auch wir herstellen?

Bgm. Schabetsberger: Wir müssten mit dem Geld auskommen. 

 

GR. Humer: Können wir es erst im nächsten Gemeinderat beschließen, vorher im Bauausschuss beraten?

Bgm. Schabetsberger: Ein anderes Angebot, mit dem die WDL nicht arbeiten kann ist sinnlos. Das Angebot ist über die WDL gekommen. 

 

GR. Klugsberger: Wir verlieren viel Geld wenn wir noch länger warten. Vergleichsangebote würde er für gut befinden. Aber wir sollten das heute beschließen. 

 

Abschließend stellt der Bürgermeister den Antrag, an die Fa. Rittmeyer den Auftrag lt. Angebot zu erteilen. Es soll in Nachverhandlungen ein Preisnachlass erreicht werden, wenn wir gemeinsam mit Zell/Pram ankaufen können. Er lässt mittels Handzeichen abstimmen. 

 

 

Beschluss:

22 Ja

2 Stimmenthaltungen - Humer, Dick 

1 Gegenstimme - Bernhard Rosenberger, Grüne

 

Änderungshistorie:

04.02.2020 Erstversion

20.02.2020 Diskussion aus vorläufigem Protokoll

 

 

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